Salzburg - 2. und 3. Landeversuch

 

 

Gleichsam wie die Kometensonde ist das Landen hier in der Heimat mit gewissen besonderheiten um nicht zu sagen Schwieriglkeiten und Ungewöhnlichkeiten für mich verbunden.

 

Zum Einen ist der enorme Platzzuwachs hinsichtlich meiner jetztigen Unterkunft nahezu phänomenal.Von knappen 6m² auf ca. 90 m² hat sich der Wohnplatz nun "verfünfzehnfacht". Eigentlich würde mir das Abstellkammerl ausreichen und den Rest könnte ich problemlos vermieten. Wenn da nicht das Gerümpel wäre.

 

Ich stelle nun nicht überraschend fest, dass ich viel zu viel "Zeug" habe. Ich rede aber nicht von "Zeug", das mir wichtig ist und tatsächlich einen besonderen Wert darstellt, sondern das "Zeug", das ich tatsächlich überhaupt nicht brauche, nicht brauchen werde, und teilweise auch noch nie gebruacht habe. Folglich steht nun auf der langen Liste der Punkt "ENTRÜMPELN".

 

Meinen Kopf habe ich 2 Jahre lang bereits entrümpelt und neu gefüllt, aber das Wohnumfeld muss nun auch folgen.

 

Die ersten Tage hier in Salzburg sind noch mit einer gewissen Desorientierung, was die Abfolge der zu erledigenden Dinge betrifft, verbunden. Interessanterweise stellt die Ungewohntheit des plötzlichen Besitzes eines Telefons, welches zweifellos in unserer Welt ganz praktisch ist, eine alltägliche Herausforderung dar. Fast 2 Jahre lang benutzte ich den, den meisten, wie ein Tumor ans Herz gewachsenen Funkapparat nicht. Ich kann nur sagen - echt fein!.

 

Nun kommt es vor, dass ich glatt vergesse, manche Personen anzurufen, die ich anrufen wollte, schlichtweg die Gewohnheit ist dafür die Entschuldigung.

 

Seltsamerweise habe ich plötzlich, seit dem ich den quasi ersten Landeversuch startete das Gefühl ich laufe ständig der TODO-Liste hinterher. Ein ständiges "Erledigen" steht am Plan, das intuitive Handeln, wird, gerade verdächtig gewohnt, in den Hintergrund gedrängt und somit beginnt "Irgendetwas" schon wieder an der gewonnenen Lebenszufriedenheit zu knabbern.

 

Aber, und das schreibe ich hier nicht nur so,damit etwas geschrieben wird, sondern ich mache das wirklich, nachdem ich schon wieder vom Sog des "Müssens" "Sollens" und des eigentlich "Nichtwollens" vereinnahmt werde, aber das schlichtweg fast ausschließlich nur Dinge sind, die andere von mir erwarten, treffe ich nun lieber meine Entscheidungen. Ich werde mich nicht vereinnahmen lassen, ganz einfach.

 

Ich werde eingegangenen Verpflichtungen anderen und mir selber gegenüber freilich nachkommen, jedoch werde ich bewusst entscheiden, und nicht andere für mich entscheiden lassen - dies sei jedoch hier nur nebenbei erwähnt.

 

Die ersten Tage waren und sind natürlich von einigen Wiedersehnsfreuden geprägt. Der Kreis der Nahestehenden zeichnet sich recht gut dabei ab, wobei nicht der Zeitpunkt der Kontaktaufnahme und die Art prägend sind, sondern es ist die wirkliche innere Herzlichkeit in ihren speziellen Formen, die ausschlaggebend ist. Sehr oft war dies bislang ein sehr für mich bewegender Moment.

 

Lustig ist das, was mir besonders aufgefallen ist hier in Salzburg. Man prophezeite mir, dass sich aufgrund der 2 Jahre, ür mich doch hier in Salzburg einiges verändert haben wird. Ich selber dachte dies ebenfalls.

 

Doch bereits bei der Einfahrt in diese wirklich besonders schöne Stadt, und nach den ersten Stadtbesuchen und Begegnungen mit unterschiedlichsten Salzburgern, merkte ich, dass sich genau "Nichts, Null, Nada" verändert hat. Abgesehen von ein paar Fahrspuränderungen in der Innenstadt, ein paar Umbauten, und abgesehenvon der Sympathiekorrektur des Salzburger Hauptbahnhoofes, und dass die Kinder meiner näheren Familie und engeren Freunde bereits zu ordentlichen Buben, Burschen und Mädchen geworden sind, ist alles gleich geblieben. Ich habe das Gefühl, ich war keine 3 Wochen weg. Einerseits muss ich dabei fast lachen, andererseits schmerzt es etwas, insbesondere insofern, dass viele Menschen, wie eh und jeh im selben Fahrwasser ihr Leben fristen, keine Veränderung und dieselbe Jammerei, wie vor 2 Jahren. Ok, denke ich mir, es ist so, und die Leute sollen auch selber entscheiden, wie sie es haben wollen. Jedoch drängt sich mir unweigerlich der Gedanke auf, ein bisserl mehr zu tun, als dies nur zu akzeptieren. Viellleicht gelingt es mir doch noch irgendwie, manchen Impulse geben zu können, die denen helfen können, ein bisserl mehr in sich hineinschauen zu können, um dadurch vielleicht letztlich doch das zu tun, was ihnen "eigentlich" viel wichtiger im Leben ist.

 

So gibt es nun ein paar Ideen, die zu Projekten werden könnten, die ich umsetzen möchte,und einen Versuch wert sind. Viele fragten mich bereits, wie lange ich, als quasi ausgewiesener Nomade, nun hier in Salzburg bleiben werde. Die Antwort ist einfach und passend für unsere Welt: "Zumindest 24 Monate, denn genau so lange wurde ich vom Telefonanbieter vertraglich gezwungen über seine Frequenz zu funken."

 

Auch schön denke ich mir, und wenn diese 2 Jahre so schnell vergehen, wie die letzten beiden, soll es mir recht sein.

 

"YUHU" Salzburg, ich bin da!